Seine Waffen sind Humor und Wissen: Jan Hegenberg entlarvt in Sachbüchern, auf Social Media und in seinem Blog „Der Graslutscher“ Falschbehauptungen und Panikmache von Gegnern der Klimawende. Im Interview mit EnergieWinde erklärt er, warum die Lage besser ist als es scheint, wie Klimaschutz zu einem Gewinn für die Gesellschaft wird – und warum sein Blog so einen schrägen Namen hat.
Herr Hegenberg, wie kommt man dazu, sich nach einem BWL-Studium und einem seriösen Job in der IT-Branche „Graslutscher“ zu nennen und dem Kampf gegen die Anti-Klimaschutz-Lobby zu verschreiben?
Jan Hegenberg: Ja, das schicke ich gern bei meinen Vorträgen vorweg: Wenn Sie sich fragen, warum jemand mit so einem albernen Namen jetzt etwas Seriöses zur Energiewende sagen soll, dann liegt das daran, dass „Graslutscher“ früher ein beliebter Schimpfname für Vegetarier war. Den habe ich dann für meinen Blog gewählt, der ursprünglich den Kritikern des Vegetarismus gewidmet war, es sollte ein selbstironischer Name sein. Vielleicht muss ich da doch noch mal etwas dran ändern.
Warum der Blog?
Hegenberg: Als ich vor rund zehn Jahren angefangen habe, mich vegan zu ernähren, habe ich privat erstaunlich viel Gegenwind erhalten – obwohl ich keinesfalls missionierend durch die Gegend gezogen bin und andere Menschen vom Veganismus überzeugen wollte! Aber das Thema war damals medial ziemlich aufgeladen und das hat mich einfach genervt. Deshalb habe ich begonnen, auf Facebook Entgegnungen zu schreiben und gemerkt: Die Leute mögen meine Art der Argumentation. Dann kam der Blog.