Jan Hegenberg: Klima-Bullshit-Bingo
Es ist eine Situation, die viele kennen dürften: Jemand behauptet mit dem Brustton der Überzeugung, alle Anstrengungen zum Schutz des Klimas seien Quatsch, das bringe doch eh nichts! Dann werden vermeintliche Argumente aus dem Hut gezaubert, bei denen einen nach und nach das Gefühl beschleicht: Da redet jemand selbst großen Quatsch! Es ist die immergleiche Litanei aus „Klimaschutz zerstört die Wirtschaft!“ und „Aber nachts scheint keine Sonne“, gern garniert mit einem mahnenden „Aber China!“.
Doch auch wenn man schnell ahnt, dass das Gegenüber mit halbgaren Behauptungen oder gar Fake News arbeitet, ist es nicht immer leicht, direkt zu kontern. Schließlich sind Klimaschutz und Energiewende komplex, und man möchte dem Stammtischgerede fundierte Fakten entgegensetzen, die man nicht immer auf Anhieb parat hat. Genau an dieser Stelle kommt Jan Hegenberg ins Spiel. Wer sein neues Buch „Klima-Bullshit-Bingo“ gelesen hat, kann getrost ins Wortgefecht ziehen.
Der Begriff „Bullshit-Bingo“ kommt ursprünglich aus der Unternehmenswelt und beschreibt, wie sich Teilnehmer in Meetings Plattitüden und Scheinargumente um die Ohren hauen, um den oder die andere schachmatt zu setzen. Schon in seinem ersten Buch „Weltuntergang fällt aus“ (siehe unten) schrieb Hegenberg, der seine Karriere als Blog-Autor unter dem Namen „Graslutscher“ startete, mit Humor und wortgewandt gegen Klimaskeptiker an.
Wie beim Bingo üblich, wo auf fünf mal fünf Feldern gespielt wird, nimmt Hegenberg in seinem zweiten Werk gekonnt die 25 gängigsten Scheinargumente von Klimaschutzgegnern auseinander und widerlegt sie als „großen Mumpitz“. Seine Mittel dazu sind harte Zahlen und Fakten, eingepackt in lustige, lebensnahe Vergleiche. Und so kommt Hegenbergs Buch dankt seines ungebrochenen Optimismus und Wortwitzes nicht nur als kurzweiliger Lesespaß daher, sondern als nachhaltige Waffe gegen die Scheinargumente von Klimaschutz-Nörglern und Besserwissern.