Geothermiebohrung in Deutschland: Neben Wärme soll künftig auch Lithium aus dem Untergrund kommen.
Das silbergraue Leichtmetall Lithium ist entscheidend für die Energie- und Verkehrswende. Bislang muss Deutschland den Rohstoff importieren, Hauptlieferant ist Australien. Doch auch hierzulande gibt es Ressourcen. Unter dem Oberrheingraben liegen sogar Europas größte Vorkommen; der begehrte Akkurohstoff könnte dort jahrzehntelang gefördert werden. Fabian Nitschke vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) erklärt das Potenzial des Lithium-Abbaus in Deutschland.
Herr Nitschke, wofür brauchen wir Lithium?
Fabian Nitschke: Lithium gilt als entscheidendes Element für die Energiewende. Insbesondere in Batterien für die Elektromobilität ist es aufgrund der Energiedichte in den nächsten Jahren kaum zu ersetzen. Wenn in Deutschland künftig E-Autos statt Verbrenner gebaut werden, sind erhebliche Mengen der globalen Produktion nötig. Aktuell stammt rund die Hälfte des Lithiums aus dem Bergbau in Australien und ein Viertel aus Salzseen in Chile. Die Fördermengen sind über Jahre vergeben, vor allem an chinesische Unternehmen. Wer seinen Bedarf teilweise aus heimischen Quellen decken kann, wird aus geostrategischer Sicht unabhängiger.