Windradmontage 1997 in Ostfriesland: Tausende alter Anlagen werden in den kommenden Jahren abgebaut. Dabei fällt viel Recyclingmaterial an.
Herr Sasse, Sie verwandeln ausrangierte Windradflügel in Terrassendielen. Wie kamen Sie dazu?
Holger Sasse: Ich war mit meinem Hund spazieren und sah auf einem Acker alte Windradflügel liegen. Vor fünf Jahren war das. Da habe ich mir überlegt, dass das ja „High-Performance-Rohstoffe“ sind, viel zu schade zum Rumliegen oder zum Verbrennen. Das sind Kohlenstoffe, und die brauchen wir zum Leben. Ohne Kohlenstoffe haben wir nur noch mineralische Rohstoffe, sind also wieder in der Steinzeit bei Barney Geröllheimer und Fred Feuerstein. Dahin wollen wir nicht zurück. Da ich mich schon lange mit der Idee der Kreislaufwirtschaft beschäftige, habe ich überlegt, wie wir diese Rohstoffe nutzen könnten. Und da wir mit unserer Firma auch Terrassendielen produzieren, lag es nahe, die Flügel dafür zu verwenden.
Warum eignen sich ausgerechnet alte Flügel dazu?
Sasse: Wir sind hier in Aschersleben von Windparks umzingelt. Und der Kunststoff, also das Harz, ist das Bindemittel für unseren Prozess. Wir mischen Holz bei und haben witterungsbeständige Dielen.