Europas größter Batteriespeicher soll 2025 im niedersächsischen Alfeld ans Netz gehen. Mit seiner Kapazität von 275 Megawattstunden könnte er rechnerisch eine Million Haushalte eine Stunde lang versorgen.
Von Daniel Hautmann
Batterien, groß wie Fabriken und mit der Leistung von Pumpspeicherkraftwerken: Dutzende solcher Mammutakkus werden gerade gebaut. Eine davon entsteht im niedersächsischen Alfeld, südlich von Hildesheim. Kapazität: 275 Megawattstunden – genug, um eine Million Haushalte eine Stunde lang mit Strom zu versorgen. Nächstes Jahr soll der Superspeicher ans Netz gehen.
Die Anlage zeigt eindrucksvoll, wie rasch sich der Markt verändert. Wurde 2014 noch die Zwei-Megawattstunden-Batterie im schleswig-holsteinischen Braderup gefeiert, geht es heute um ganz andere Dimensionen.
Speicher federn Schwankungen ab – und senken so zugleich den Strompreis
Die Akkus sind von zentraler Bedeutung für die Energiewende: Sie tragen dazu bei, Netzschwankungen auszugleichen und Überlastungen zu vermeiden. Vor allem aber helfen sie, volatile Energiequellen wie Wind- oder Sonnenstrom effizienter zu nutzen. Unterm Strich senken sie auf diese Weise auch den Strompreis.
Vor allem Besitzer von Eigenheimen mit Fotovoltaikanlage haben in den vergangenen Jahren in großem Stil Speicherbatterien installiert. Heimspeicher haben meist zehn bis 30 Kilowattstunden Kapazität. Davon gibt es bundesweit mehr als eine Million Stück, wie das Infoportal Battery-Charts meldet. Zusammen kommen die Heimanlagen auf 10,9 Gigawattstunden. In der Regel werden sie als reines Inselnetz betrieben, sind also nicht direkt mit dem öffentlichen Netz verbunden. Trotzdem helfen sie, die Stromleitungen zu entlasten.
In die Kategorie Gewerbespeicher (30 bis 1000 Kilowattstunden) fallen knapp 7800 Anlagen mit 500 Megawattstunden Kapazität. Großspeicher ab 1000 Kilowattstunden schaffen derzeit zusammen 1,6 Gigawattstunden.