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Wer am vergangenen Sonntag sein Elektroauto auflud, konnte damit ein paar Euro verdienen. Doch bislang verfügen nur wenige Haushalte über die nötigen Voraussetzungen.
Von Volker Kühn
Kurz vor Weihnachten setzte es für die deutsche Energiepolitik eine Ohrfeige aus dem hohen Norden. „Ich bin sauer auf die Deutschen“, erklärte die schwedische Energieministerin Ebba Busch. Was sie so erzürnt hatte, waren die Strompreise. Denn Mitte Dezember kam es zu einer Dunkelflaute über Deutschland: Wind- und Solarparks lieferten bei trübem, windstillem Wetter kaum Strom, zugleich war der Bedarf hoch.
In der Folge taten die Preise das, was das Gesetz von Angebot und Nachfrage vorsieht: Sie stiegen. Allerdings in einem bis dato ungekannten Ausmaß. Kurzzeitig kostete eine Kilowattstunde Strom an der Börse gut 94 Cent.
Doch nicht nur in Deutschland waren die Preise hoch, betroffen waren auch andere Länder. Etwa Schweden, das in vier Zonen mit unterschiedlichen Strompreisen geteilt ist. Im Süden, der über Stromkabel mit Deutschland verbunden ist, zahlten Verbraucher in der Hochpreisphase umgerechnet 2,70 Euro, wenn sie sich zehn Minuten unter die Dusche stellten, klagte Busch. In Nordschweden seien es nur 1,5 Cent gewesen. Schuld an dieser „Achterbahnfahrt der Strompreise“ sei Deutschland, das trotz der Energiekrise seine Atomkraftwerke abgeschaltet habe.