Windräder in Nordrhein-Westfalen: Das einstige Kohleland wandelt sich zum Vorreiter beim Ausbau der Erneuerbaren.
Von Volker Kühn
567 Windräder wurden in Deutschland von Beginn des Jahres bis Mitte Dezember gebaut. Zieht man die zeitgleich stillgelegten Altanlagen ab, wuchs die Kapazität der Windenergie damit um 2,3 Gigawatt. Das ist rechnerisch genug, um etwa fünf Millionen Haushalte mit Strom zu versorgen. Doch so imposant die Zahlen klingen mögen – von ihren Ausbauzielen ist die Bundesregierung weit entfernt. Dazu wären je nach Berechnung doppelt bis dreimal so viele Windräder nötig gewesen.
Allerdings besteht die berechtigte Hoffnung, dass der Ausbau in Deutschland ab 2026 im Soll liegen wird. Denn in der Windenergie zeichnet sich eine Trendwende ab. Das zeigen Zahlen der Bundesnetzagentur (BNetzA).
Zum zweiten Mal in Folge ist die Auktion überzeichnet. Und zwar deutlich
Viermal pro Jahr schreibt die Behörde den Bau von Windparks aus. Investoren können mit ihren Projekten an den Auktionen teilnehmen; wer die geringste staatliche Förderung für den von ihm produzierten Strom aufruft, erhält den Zuschlag. In den vergangenen Jahren war das Interesse von Investoren allerdings verhalten. Nur in Ausnahmefällen gingen mehr Gebote bei der BNetzA ein, als Windparks ausgeschrieben waren.
Das änderte sich bei der Ausschreibung im August dieses Jahres. Erstmals seit Langem war die Auktion überzeichnet. BNetzA-Präsident Klaus Müller sprach von einem Rekord. Doch der hielt nicht lange. Denn an der November-Auktion nahmen noch weitaus mehr Bieter teil. Ausgeschrieben waren Windräder mit einer Leistung von zusammen 4,1 Gigawatt. Eingereicht wurden Gebote über insgesamt 6,1 Gigawatt.