Wartung eines Windrads: Die Bundesregierung will europäische Hersteller und Zulieferer fördern.
Von Volker Kühn
Nicht nur der Ausbau der erneuerbaren Energien boomt, auch die Zahl der Menschen, die damit ihr Geld verdienen, wächst rasant. Ende 2023 waren es weltweit 16,2 Millionen. Binnen eines Jahres ist die Zahl damit um ein Fünftel gewachsen. Allerdings profitieren die Länder weltweit unterschiedlich vom grünen Jobwunder. Größter Nutznießer ist China. Dort gibt es rund 7,4 Millionen Beschäftigte in den Erneuerbaren. Es folgen die EU mit 1,8 Millionen, Brasilien mit 1,6 Millionen sowie die USA und Indien mit je einer Million.
Chinas Unternehmen entern den Windenergiemarkt – an Land und auf See
In Deutschland fürchten viele, dass sich die Gewichte künftig noch weiter zugunsten Chinas verschieben könnten. Das Land dominiert bereits die Solarenergie. Jetzt schicken sich chinesische Hersteller an, auch die globale Windkraft zu entern – nicht nur an Land, sondern auch auf See. Für Aufsehen in der Branche sorgte zuletzt die Investmentgesellschaft Luxcara, einer der Sieger der jüngsten Offshore-Wind-Auktionen, die den chinesischen Turbinenlieferanten Mingyang für ihr Projekt Waterkant in der Nordsee ins Auge fasst.
Für europäische Hersteller und ihre Zulieferer ist das ein Warnsignal. Es drohe die Gefahr, immer tiefer in die Abhängigkeit von China zu geraten. „Die Erfahrung mit den Gaslieferungen aus Russland zeigt uns, wie anfällig wir sein können“, erklärte Dennis Rendschmidt, Geschäftsführer des Herstellerverbands VDMA-Power Systems, jüngst im österreichischen „Industriemagazin“.