Zum Verlegen von Seekabeln sind Spezialschiffe nötig. Die schwere Fracht wird in gewaltigen Trommeln auf Deck gelagert.
Von Kathinka Burkhardt
Es sind Deals mit Weitsicht: Mitte Februar hat sich der Übertragungsnetzbetreiber Amprion riesige Kapazitäten des italienischen Kabelherstellers Prysmian für die nächsten Jahre gesichert. Gesamtwert der Verträge: fünf Milliarden Euro. Der bisher größte Auftrag in der 145-jährigen Geschichte des Kabelkonzerns umfasst 3400 Kilometer Landkabel und gut 1000 Kilometer Seekabel. Ende des Jahrzehnts soll darüber Offshore-Windstrom bis weit ins deutsche Festland fließen.
„Wir haben uns die notwendigen Kabelressourcen für drei wichtige Energiewendeprojekte gesichert“, sagte Hendrik Neumann, CTO von Amprion, bei der Vertragsunterzeichnung. „Verträge wie die mit Prysmian sind essenziell, um unsere Offshore-Ausbauziele zu erreichen.“
Amprion, Tennet, 50Hertz: Die Netzbetreiber ordern Kabel im Milliardenwert
Amprion ist damit nicht allein. Auch der niederländisch-deutsche Konzern Tennet hat für die Kabel seiner jeweils 20 Gigawatt umfassenden Projekte in den Niederlanden und Deutschland Mitte 2023 Großaufträge vergeben. Die Verträge im Umfang von 5,5 Milliarden Euro sicherten sich die Kabelhersteller NKT aus Dänemark, Nexans aus Frankreich und ein Konsortium aus Jan de Nul, LS Cable und Denys.
Und auch der Dritte im Bunde, 50Hertz, hat im vergangenen August Aufträge an Prysmian und NKT im Umfang von 4,5 Milliarden Euro vergeben. Es ist die größte Einzelinvestition des ostdeutschen Übertragungsnetzbetreibers. Dabei geht es um Tausende Kilometer für vier Offshore-Netzanbindungen in der Nord- und Ostsee und drei Höchstspannung-Gleichstrom-Übertragungsleitungen (HGÜ) an Land.