Weltgrößte Offshore-Windparks 2024

  • Search02.01.2024

Herrscher der Meere

Noch vor zwei Jahren waren Windparks mit einer Leistung von mehr als einem Gigawatt die Ausnahme. Inzwischen stehen gleich vier in der Nordsee – und weitere sind in Planung. Die Top Ten im Überblick.

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    Platz zehn: Jiangsu Qidong 1 bis 3

    Platz zehn: Jiangsu Qidong 1 bis 3

    Der aus drei Abschnitten bestehende Offshore-Windpark Jiangsu Qidong kommt mit seinen 134 Windrädern auf eine Gesamtleistung von 807 Megawatt. Damit rangiert das 2021 in Betrieb gegangene Projekt auf Rang zehn im Ranking der weltgrößten Offshore-Windparks. Deutsche Parks schaffen es aktuell nicht in die Top Ten. Das größte Projekt ist derzeit Hohe See mit einer Leistung von knapp 500 Megawatt. Allerdings kommt nach längerer Pause wieder Bewegung in die deutsche Offshore-Windindustrie. Vermutlich im kommenden Jahr wird der noch im Bau befindliche Windpark Borkum Riffgrund 3 mit 900 Megawatt das größte Projekt hierzulande sein.

    Platz neun: Triton Knoll

    Rechnet man die Leistung aller bislang weltweit gebauten Offshore-Windparks zusammen, kommt man auf rund 63 Gigawatt. Die mit Abstand meisten Windräder stehen in chinesischen Gewässern. Die stärksten Windparks allerdings stehen noch immer in Europa, insbesondere in Großbritannien. Wobei die jüngsten Parks mit weniger Turbinen höhere Leistungen erzielen als ihre Vorgänger. Der 2013 in Betrieb genommene Windpark London Array etwa kommt mit seinen 175 Windrädern auf 630 Megawatt. Der knapp zehn Jahre jüngere Windpark Triton Knoll dagegen schafft mit 90 Windrädern schon 857 Megawatt. Damit liegt das mehrheitlich im Besitz von RWE befindliche Projekt auf Rang neun im Ranking der größten Offshore-Windparks weltweit.

    Platz acht: Greater Changhua

    Neben den Nordseeanrainern und China ist Taiwan ein Hotspot der Offshore-Windenergie. Drei Windparks sind bereits vollständig in Betrieb, zwei haben den Teilbetrieb aufgenommen und rund ein Dutzend weiterer Projekte befindet sich im Bau oder in Planung. Taiwans bisher größter Offshore-Windpark ist Greater Changhua in der Formosastraße. Er besteht aus mehreren Bauphasen. Die beiden ersten Abschnitte kommen mit genau 111 Turbinen auf eine Leistung von 888 Megawatt. Sie wurden vom dänischen Energiekonzern Ørsted realisiert, der auch hinter dem Portal EnergieWinde steht. Ende 2025 ist die Inbetriebnahme eines weiteren Abschnitts geplant, der es sogar auf 820 Megawatt bringen soll.

    Platz sieben: Shandong Bozhong A und B

    Die Teilabschnitte A und B des chinesischen Windparks Shandong Bozhong werden in einigen Quellen als zwei getrennte Windparks betrachtet. Nimmt man sie jedoch zusammen, wie es überwiegend der Fall zu sein scheint, bringt es das im Gelben Meer gelegene Projekt auf eine Leistung von 900 Megawatt. Insgesamt kommen Chinas Offshore-Windparks auf fast 30 Gigawatt, was einem Anteil am Weltmarkt von 45 Prozent entspricht. Zuletzt hat sich das Wachstum in China allerdings etwas abgeschwächt.

    Platz sechs: Shanwei Jiazi

    Chinas aktuell größter Offshore-Windpark ist mit einer Leistung von 903 Megawatt nur unwesentlich größer: Der von China General Nuclear (CGN) gebaute Park Shanwei Jiazi ging Ende 2022 vollständig ans Netz. Auch dieses Projekt besteht aus mehreren Abschnitten und wird deshalb teils nicht als zusammenhängender Windpark betrachtet. Die Turbinen stammen vom Hersteller Shanghai Electric, dem wie auch anderen Interesse an einer Expansion nach Europa nachgesagt wird. Bislang ist es mit Mingyang allerdings nur einem chinesischen Hersteller gelungen, bei einem europäischen Windpark zum Zuge zu kommen.

    Platz fünf: Moray East

    Als 2022 im Norden Schottlands der Offshore-Windpark Moray East in Betrieb ging, ließ es sich der damalige britische Premierminister Boris Johnson nicht nehmen, für Fotos vor den imposanten Turbinen zu posieren. Im Gegensatz zu seinen Nachfolgern setzte Johnson stark auf die Offshore-Windenergie und rief sogar eine „grüne industrielle Revolution“ für das Vereinigte Königreich aus. Moray East gehört mehrheitlich Ocean Winds und besteht aus 100 Vestas-Turbinen mit einer Leistung von je 9,5 Megawatt. Damit liegt das Projekt aktuell auf Rang fünf im Ranking der größten Offshore-Windparks.

    Platz vier: Seagreen

    Schottlands größter Offshore-Windpark Seagreen liegt vor der Ostküste und erreicht mit seinen 114 Turbinen eine Leistung von bis zu 950 Megawatt. Er befindet sich mehrheitlich in Besitz des französischen Ölkonzerns Total Energies, der kürzlich auch bei der Rekord-Auktion in der deutschen Offshore-Windenergie zum Zuge gekommen ist; einen Minderheitsanteil von 49 Prozent hält SSE Renewables. Das Meer ist im Bereich des Windparks teilweise fast 60 Meter tief. Kein anderer Windpark mit fest im Boden verankerten Fundamenten steht in tieferen Gewässern.

    Platz drei: Hornsea One

    Der weltweit erste Offshore-Windpark, der die Gigawatt-Grenze überschritten hat, ist Hornsea One rund 120 Kilometer vor der englischen Ostküste. Er ging 2019 in Betrieb, umfasst 174 Turbinen von Siemens Gamesa und erreicht damit eine Leistung von bis zu 1218 Megawatt. Gebaut wurde Hornsea One von Ørsted. Die Hälfte der Anteile an dem Park hält der Infrastrukturfonds Global Infrastructure Partners (GIP). Beim Bau kam unter anderem der Rostocker Stahlverarbeiter EEW Special Pipe Constructions zum Zuge.

    Platz zwei: Hornsea Two

    In direkter Nachbarschaft liegt der Windpark Hornsea Two, der es mit 165 Turbinen von Siemens Gamesa auf eine Leistung von 1386 Megawatt bringt. Das reicht rechnerisch, um rund 1,6 Millionen Haushalte mit Strom zu versorgen. Auch Hornsea Two wurde von Ørsted gebaut, wiederum mit Monopile-Fundamenten aus Rostock. 2022 verkaufte der Konzern die Hälfte der Anteile an ein Konsortium aus der Finanzwirtschaft. Noch einmal deutlich größer soll das dritte Projekt des Konzerns in der Region werden, Hornsea Three mit 2,9 Gigawatt. Voraussichtliche Fertigstellung: Ende 2027.

    Platz eins: Hollandse Kust Zuid

    Zwischen 18 und 36 Kilometer von der Küste entfernt stehen die 139 Siemens-Gamesa-Turbinen von Hollandse Kust Zuid, und doch sind sie bei klarer Sicht über die Dächer von Scheveningen hinweg am Horizont zu erkennen. Der Windpark hat eine Leistung von 1500 Megawatt und ist damit aktuell der größte der Welt. Er gehört mehrheitlich dem schwedischen Energiekonzern Vattenfall, weitere Anteile halten der Chemiekonzern BASF und der Versicherungskonzern Allianz. Im September 2023 nahm der niederländische König Willem-Alexander den Windpark feierlich in Betrieb.

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