Windkraft-Textfeld in Østerild: Hier testet die Industrie die Giganten von morgen.
Von Volker Kühn, Østerild
Fünf Kilometer misst die schnurgerade Schotterstraße von der Breite einer Autobahn in Norddänemark. Daran aufgereiht reckt sich der Stolz der westlichen Offshore-Windenergie in den Himmel: neun Prototypen von Siemens Gamesa, Vestas und GE. Hier, auf dem Testfeld Østerild an der Nordwestspitze Jütlands, prüfen die Hersteller ihre Anlagen auf Herz und Nieren, bevor sie die Meere entern. Fast 150 Meter messen die Türme, die Flügel umkreisen eine Fläche so groß wie sechs Fußballfelder, die Turbinen leisten bis zu 15 Megawatt. Mächtigere Windräder hat die Welt noch nicht gesehen.
Außer in China.
Vor der Küste der Provinz Fujian hat die China Three Gorges Corporation (CTG) im Juli das weltweit erste Windrad mit einer Leistung von 16 Megawatt aufgestellt. Und das ist nur der Anfang. Gleich mehrere chinesische Hersteller arbeiten an 18-Megawatt-Turbinen, selbst die 20-Megawatt-Marke kommt in Sicht.