Der Offshore-Windpark Deutsche Bucht ist seit anderthalb Jahren am Netz. Danach wurde nur ein weiterer Park in Betrieb genommen.
Von Volker Kühn
Seit August 2009 drehen sich die ersten Offshore-Windräder in Deutschland. Im Mai 2020 kamen die bislang letzten hinzu. Exakt 1501 Windräder stehen damit in deutschen Gewässern, gemeinsam erreichen sie eine Leistung von 7,8 Gigawatt. Um so weit zu kommen, waren mehr als zehn Jahre nötig. Doch schon in acht Jahren soll sich die Kapazität fast verdreifacht haben. 30 Gigawatt, so planen es die Ampelparteien, sollen Offshore-Windparks 2030 zur deutschen Stromerzeugung beitragen – „mindestens“, wie es im Koalitionsvertrag heißt. Nicht wenige fragen sich nun: Ist das überhaupt machbar?
Bei der Frage muss Stefan Thimm durchpusten. „Das ist sehr ambitioniert“, sagt er dann. „Aber mit den richtigen Rahmenbedingungen ist es zu schaffen.“ Thimm ist Chef des Bundesverbands der Windparkbetreiber Offshore (BWO), er hat lange für eine Anhebung der Ausbauziele gekämpft. Eine so deutliche Steigerung, wie sie SPD, Grüne und FDP nun beschlossen haben, war noch vor einem halben Jahr allerdings kaum absehbar. Und mit den 30 Gigawatt 2030 ist das Ende der Fahnenstange nicht einmal erreicht, 2045 sollen es 70 Gigawatt sein. Entsprechend groß ist der Handlungsdruck aus Thimms Sicht.