Das Zeitalter der Offshore-Windenergie in Deutschland hat vor zehn Jahren mit dem Probebetrieb des Windparks Alpha Ventus begonnen. Seither hat der Ausbau rasante Fortschritte gemacht – wobei in manchen Jahren mehr, in anderen Jahren weniger neue Windräder im Meeresboden verankert wurden: Die wiederholt veränderten politischen Rahmenbedingungen haben die Offshore-Windindustrie zu einem Wellengeschäft gemacht.
Heute erzeugen 27 Windparks in deutschen Gewässern Strom; jeweils vier weitere in der Nord- und Ostsee sind in Planung. Im Bau befindet sich derzeit allerdings kein Projekt. Zwar hat die Politik angekündigt, dass Deutschlands Offshore-Windparks 2030 zusammen auf eine Kapazität von 20 Gigawatt kommen sollen, Gesetzeskraft hat die Vereinbarung aber noch nicht. „Alle stehen in den Startlöchern, aber mit der konkreten Planung kann erst dann begonnen werden, wenn die Ausbauziele auch ins Gesetz gegossen wurden“, sagt Stefan Thimm, Chef des Branchenverbands BWO.
Wie gut die Bedingungen draußen auf See sind, belegt eine Untersuchung des Fraunhofer IWES von 2017. Demnach liefern Offshore-Windparks fast das komplette Jahr über Strom, genauer gesagt: an 363 von 365 Tagen. Insgesamt kommen die deutschen Projekte auf einen Kapazität von 7,76 Gigawatt – das ist fast so viel, wie die noch in Betrieb befindlichen sechs deutschen Kernkraftwerke zusammen erzeugen können.
Hier sind alle deutschen Offshore-Windparks im Überblick.