Windräder auf hoher See liefern sauberen Strom. Frei von Einflüssen auf die Umwelt sind sie aber nicht. EnergieWinde hat mit dem Biologen Georg Nehls über das Für und Wider gesprochen. Er ist Geschäftsführer des Beratungsunternehmens BioConsult SH in Husum. Die Firma erstellt als unabhängiger Dienstleister Umweltgutachten und entwickelt Konzepte, um Konflikte zwischen Mensch und Natur zu lösen.
Herr Nehls, einerseits heißt es, Offshore-Windräder seien ein geschütztes Biotop für Meeresgetier, andererseits sind die Anlagen als Gänseschredder oder Schweinswalschreck verschrien. Was stimmt?
Nehls: Sagen wir mal so: Vom Grundsatz her ist beides richtig. Es gibt Arten, die profitieren, und es gibt welche, die leiden.
Was für Arten sind das jeweils?
Nehls: Fische etwa profitieren, weil es Fischereiverbote in den Windparks gibt. Auch benthische Lebewesen, also solche, die am Meeresboden leben, etwa Krebse und Hummer, besiedeln die neuen Lebensräume. Negative Auswirkungen beobachten wir hauptsächlich bei Meeressäugern und Vögeln.