27 Offshore-Windräder gingen 2023 in Deutschland neu in Betrieb. Das Ausbautempo muss drastisch zulegen.
Von Volker Kühn
Fast 14 Jahre hat die deutsche Offshore-Windenergie gebraucht, um eine Kapazität von 8,5 Gigawatt aufzubauen. 2030 sollen es nach den Plänen der Bundesregierung schon 30 Gigawatt sein. Die Branche soll also weit mehr als das Doppelte des bisher Erreichten in weniger als der Hälfte der Zeit schaffen. Dabei sind die Rahmenbedingungen denkbar ungünstig: Das Lieferkettenchaos und die Inflation setzen der Industrie genauso zu wie fehlende Fabriken, Häfen, Werften, Schiffe, Stromnetzanschlüsse und Fachkräfte.
Kein Wunder also, dass viele Beobachter das 30-Gigawatt-Ziel schon als illusorisch abschreiben. Und trotzdem übt sich die Branche in Optimismus. „Die Offshore-Industrie kann die Ausbauziele erreichen“, sagt Dennis Rendschmidt, Chef des Herstellerverbands VDMA Power Systems, „wenn die Politik klare Rahmenbedingungen dafür herstellt.“