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Kohlekraftwerk und Windräder in Niedersachsen: Die Energiewende benötigt ein Update, sagt Bernd Weber.
Von Volker Kühn
Seit der Vorlage des Monitoringberichts zur Energiewende diskutiert die Politik über die Geschwindigkeit und den Umfang des Ausbaus erneuerbarer Energien. Bernd Weber, Chef der CDU-nahen Denkfabrik Epico, plädiert dafür, das Tempo hochzuhalten, aber den Ausbau effizienter als bislang zu gestalten. Im Interview erklärt er, warum Deutschland in Zukunft deutlich mehr Strom verbrauchen wird, was gegen hohe Netzentgelte hilft und welche Rolle Offshore-Wind auf dem Weg in die Klimaneutralität spielen kann.
Herr Weber, der Stromverbrauch in Deutschland sinkt seit Jahren. Für die Zukunft gehen Sie aber von einem steigenden Bedarf aus. Warum?
Bernd Weber: Kurzfristige Rückgänge ändern nichts am langfristigen Trend. Besonders die Umsetzung der Klimaziele wird zu einem hohen Anstieg der Stromnachfrage führen. Gleichzeitig ist die Bandbreite bei der Prognose dieses Nachfragewachstums groß – mit 615 bis 760 Terawattstunden bis 2030 –, da einige Faktoren schwer vorhersehbar sind.