Ökostrom konkurrenzlos günstig

  • Search01.06.2023

Grüne Gipfelstürmer

Teurer Ökostrom, günstige Atomkraft? Von wegen! Sonne und Wind sind längst die günstigsten Energiequellen der Welt. Auch Strom aus Kohle- und Gaskraftwerken kann da nicht mithalten, wie unsere Animation zeigt.

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    Wie haben sich die Kosten für Strom aus unterschiedlichen Quellen entwickelt? Die Animation startet mit einem Klick auf „Play“.

    Wer Strom möglichst wirtschaftlich produzieren will, sollte Wind- und Solarparks bauen. Das ist die klare Botschaft der Berichte, die die US-Investmentbank Lazard regelmäßig veröffentlicht. Insbesondere die Fotovoltaik hat in den vergangenen 15 Jahren eine beeindruckende Lernkurve durchlaufen. Zusammen mit der Windenergie an Land ist sie die mit Abstand günstigste Form der Stromversorgung. Die Preise für Strom aus Kohle- und Kernkraftwerken dagegen steigen seit Jahren.

    Lazard vergleicht die Kosten für Nordamerika. Da die USA im Gegensatz zu Kontinentaleuropa über Erdgas im Überfluss verfügen, dürfte der Abstand von Wind- und Sonnenstrom zu Strom aus Gaskraftwerken in Europa noch wesentlich deutlicher ausfallen.

    Erneuerbare bleiben günstiger – trotz Inflation und gestörter Lieferketten

    Dass sich auch die Ökostromerzeugung zuletzt leicht verteuert hat, führt Lazard auf drei Ursachen zurück: die Inflation, gestörte Lieferketten und die globale Energiekrise. Am Kostenvorteil gegenüber konventionellen Energien ändert dies aber nichts.

    Doch wenn Erneuerbare inzwischen so günstig sind und immer mehr Wind- und Solarparks gebaut werden – warum mussten Stromkunden dann zuletzt Rekordpreise zahlen? Schuld daran sind nicht die Erneuerbaren, sondern die fossilen Energien und der Mechanismus der Strombörsen:

    • Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich Kohle und insbesondere Erdgas drastisch verteuert. Zugleich stiegen die Kosten für den Transport der Kohle in die Kraftwerke. Genauso verhielt es sich mit den Preisen für CO2-Zertifikate, die Kraftwerke besitzen müssen, wenn sie Treibhausgase in die Luft blasen. All das trieb die Kosten für Strom aus Kohle- und Gaskraftwerken in die Höhe.
    • Diese Preisrallye wirkte sich unmittelbar auf die Strombörse aus. Denn dort erhalten nach dem sogenannten Merit Order-Prinzip alle Stromerzeuger den Preis, den das teuerste gerade noch zur Deckung der Nachfrage gebrauchte Kraftwerk bekommt – auch wenn sie ihren Strom viel günstiger produzieren. Wann immer Gaskraftwerke liefen, schnellten die Strompreise daher nach oben. Deckten die Erneuerbaren dagegen die Last weitgehend allein, purzelten sie.
    • Ein weiterer erheblicher Kostenfaktor sind gerade in Deutschland die Steuern und Abgaben, die auf Strom fällig werden. Sie übersteigen die Kosten für die Erzeugung und den Vertrieb.
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