Wärmespeicher
… gibt es in verschiedenen Ausführungen. Die einen dienen dazu, Strom in Form von Hitze in gigantischen Thermobehältern einzulagern und bei Bedarf in Turbinen rückzuverstromen. Die anderen speichern sogenannte Prozesswärme, etwa in der Stahl- oder Kunststoffindustrie. Während erstere einen eher schlechten Wirkungsgrad haben, also teuer sind, sind letztere eine sinnvolle Ergänzung, findet Dirk Uwe Sauer. Anwendung könnten sie etwa in Kohle- oder Gaskraftwerken finden. „Solche Speicher können immer nur sinnvoll parallel zum klassischen Kraftwerksbetrieb gefahren werden, der ja jetzt relativ schnell abnimmt.“ 400 Terawatt Wärme fließen in Deutschland jährlich in die industrielle Produktion – etwa ein Fünftel des gesamten Energieverbrauchs. Wärmespeicher können enorme Energiemengen einlagern, die sonst meist ungenutzt in die Umwelt entweichen würden. Sogenannte Hochtemperaturspeicher arbeiten teils mit Gestein, teils mit Salzen oder anderen Flüssigkeiten. Sie helfen, die Dampfbereitstellung in industriellen Heizkraftwerken flexibler und effizienter zu machen. Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) arbeiten gerade an einem neuen Speichermaterial: Sie setzen auf ein leitfähiges Flüssigmetall und wollen so die industrielle Produktion dekarbonisieren. Die Forscher nutzen Temperaturen von über 700 Grad Celsius – so heiß ist Lava. „Die Wärmeleitfähigkeit von Flüssigmetallen ist 100-mal größer als die von anderen Materialien. Sie können Energie also extrem gut transportieren und weitergeben“, sagt Klarissa Niedermeier, Verfahrenstechnikerin am KIT. (Foto: Picture-Alliance/dpa)