Konverterstation in der Nordsee: In Rostock-Warnemünde möchte ein Investor wieder in den Bau einsteigen.
Von Kathinka Burkhardt
Es war ein besonderer Anblick, als im August die Konverterstation Dolwin kappa das spanische Cádiz verließ. Von der Plattform, mehrere Stockwerke hoch und 16.000 Tonnen schwer, ist selbst einer beeindruckt, für den diese Hightech-Riesen Tagesgeschäft sind. „Man konnte die Konverterplattform in der Werft von weit her sehen, wenn man sich Cádiz näherte, so groß ist sie“, sagt Marco Kuijpers, Leiter Offshore-Projekte beim niederländisch-deutschen Stromnetzbetreiber Tennet. Drei Jahre lang hatte ein deutsch-spanisches Konsortium aus Siemens Energy und Dragados Offshore für Tennet an der Plattform gebaut, bevor sie nach Rotterdam geschleppt wurde. Von dort brachte das größte Arbeitsschiff der Welt sie an ihren Bestimmungsort 45 Kilometer vor der niedersächsischen Küste.
So groß Konverterstationen sind, so unverzichtbar sind sie für die Windkraft auf See. Die gelben Riesen sammeln die Energie von Offshore-Windparks und schicken sie als Gleichstrom gebündelt ans Festland. Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) heißt die dahinterstehende Technologie. Sie besitzt gegenüber Wechselstrom den Vorteil, dass sie den verlustarmen Stromtransport über weite Strecken ermöglicht. Und die Strecken in der Nordsee sind beachtlich: Weil sich der Bau von Windparks im Weltnaturerbe Wattenmeer verbietet, stehen die meisten der 28 deutschen Offshore-Windparks weit draußen, manche 100 Kilometer von der Küste entfernt.