Solarpark in der Atacama-Wüste in Chile: Rund um den Globus boomt der Ausbau erneuerbarer Energien.
Von Volker Kühn
Wenn es darum geht, den grünen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft infrage zu stellen oder auszubremsen, ist von Energiewendeskeptikern oft folgender Satz zu hören: Deutschland kann das Klima nicht im Alleingang retten. Was bringt es schon, wenn wir Windräder aufstellen oder Gaskessel durch Wärmepumpen ersetzen, solang rund um den Globus weiter Kohle, Öl und Gas verheizt werden, soll das heißen.
Oft folgt dann ein Verweis auf den vermeintlich kleinen deutschen Anteil am Treibhausgasausstoß: Deutschland ist nur für zwei Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Für das Weltklima ist es unerheblich, ob wir aus fossilen Brennstoffen aussteigen, wird so suggeriert.
Stimmt. Würde tatsächlich nur Deutschland aussteigen, brächte das wenig. Die gefürchteten Kipppunkte des Klimas wären auf diesem Weg nicht zu verhindern.
Doch glücklicherweise ist die Energiewende kein rein deutsches, sondern ein globales Projekt. 195 Staaten haben sich 2015 im Pariser Klimaabkommen verpflichtet, den Klimawandel einzudämmen, also die CO2-Emissionen zu begrenzen und die erneuerbaren Energien auszubauen. Und auch wenn Deutschland mit seiner Energiewende früh gestartet ist und anfangs weit vorn lag, sind andere Länder längst vorbeigezogen.
Deutschland liegt im Spitzenfeld – beim Anteil am Treibhausgasausstoß
Weit vorn liegt Deutschland dagegen beim CO2-Ausstoß: Weltweit kommt nur etwa eine Handvoll Länder auf höhere Emissionen. Die Menschen in den übrigen fast 190 Staaten könnten folglich ihre Hände in den Schoß legen, wenn ein Anteil von zwei Prozent oder weniger an den Emissionen tatsächlich unerheblich wäre, wie Energiewendeskeptiker andeuten.