Solarthermie-Kraftwerk in Chile: Sonnenstrom löst Kohlestrom als größte einzelne Energiequelle ab.
Von Volker Kühn
Mehr als 90 Prozent aller Investitionen in Kraftwerke fließen bis 2027 in erneuerbare Energieträger. Das geht aus dem Jahresbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) hervor. Schon 2025 werden Erneuerbare dadurch zur wichtigsten Stromquelle überhaupt. Vor allem die Kapazität der Solarenergie wächst demnach rasant. Sie löst die Kohle als größten Energieträger im globalen Strommix ab. Auch die Windenergie legt kräftig zu, während die Erzeugung von fossilem Strom auf hohem Niveau verharrt.
Den Grund für die Zeitenwende im Stromsektor sieht die IEA im russischen Überfall auf die Ukraine und der dadurch ausgelösten Energiekrise. Aus Angst um ihre Versorgungssicherheit investieren die Staaten weltweit in Energieträger, die sie unabhängiger von teuren fossilen Importen machen. Das sind vor allem Sonne und Wind.
„Zwischen 2022 und 2027 werden die Erneuerbaren um 2400 Gigawatt wachsen. Das entspricht der gesamten derzeit installierten Stromerzeugungskapazität in China“, schreiben die IEA-Autoren in ihrem Bericht „Renewables 2022“ . „Das ist eine 85-prozentige Beschleunigung gegenüber den letzten fünf Jahren und die bisher größte Aufwärtskorrektur.“