Mit acht oder neun Jahren hörte Levy zum ersten Mal vom Klimawandel, ohne sich Genaueres darunter vorstellen zu können. „Lange Zeit wusste ich nur, dass das ein wichtiges Thema ist, aber ich kannte die Details nicht“, sagt Levy im Interview mit EnergieWinde. Auf die Schule folgte ein Physikstudium an der britischen Oxford-Universität. Die Möglichkeit, ein Modul zum Klimawandel zu belegen, schlug Levy allerdings aus. „Nach der Uni fotografierte ich, arbeitete als Softwareentwickler und realisierte, dass ich im Job etwas tun wollte, das mir wirklich persönlich wichtig war.“ Erst zu dieser Zeit rückte der Kampf gegen den Klimawandel in Levys Fokus. „Ich habe realisiert, dass ich Fähigkeiten besitze, die ich dafür nutzen kann.“
Die Entscheidung, in Oxford in atmosphärischer Physik zu promovieren, führte Levy tiefer in die Materie: durch die Lektüre von Studien und Fachliteratur, durch das Studium von Formeln und wissenschaftlichen Methoden. Und immer wieder gab es Momente, in denen die Realität hinter der Forschung deutlich wurde, so Levy. „Ich erinnere mich an ein Seminar auf einer großen Konferenz, in dem der Vortragende erwähnte, dass die Eismassen überall dort, wo man sie messen konnte, abnehmen, und dass sich dieser Zustand beschleunigt. Das wurde als ein Ergebnis einer Satellitenauswertung erwähnt, beinahe beiläufig. Dabei ist es ein Umstand, der zum Anstieg der Meeresspiegel beiträgt und das Leben von Millionen Menschen bedroht. In solchen Momenten wollte ich schreien, aber das ist natürlich nicht angebracht“, sagt Levy.
In Levy reifte die Frage, ob man wissenschaftliche Erkenntnisse zwangsweise so nüchtern kommunizieren muss. Ob es nicht Wege gibt, sie anders zu verbreiten, unterhaltsam und trotzdem lehrreich.