Herr Egenhofer, Südosteuropa wird bislang nicht mit Offshore-Wind in Verbindung gebracht. Trotzdem sehen Sie darin die Zukunft der Region – warum?
Christian Egenhofer: Der Grund ist ganz einfach: Die Kohle in Südosteuropa stirbt nicht – sie ist schon tot. Diese Lücke muss geschlossen werden. Das geht mit Gas oder eben mit Offshore-Windenergie. Wenn sich die Länder für Gas entscheiden, dann stehen wir in 20 Jahren wieder vor derselben Situation. Deshalb sollte man sich genauer anschauen, wo die Potenziale für Windparks liegen. Die Offshore-Windenergie könnte ein Gamechanger für die ganze Region sein. Auch mit Blick auf die Kohlereviere. Da kann Offshore-Wind auch neue Perspektiven bieten. Wir haben andernorts gesehen, dass neue Industrie dort entsteht, wo alte verschwindet.
Gibt es entsprechende Pläne?
Egenhofer: Es gab innerhalb der CESEC [Central and South Eastern Europe Energy Connectivity, Arbeitsgruppe unter dem Dach der EU-Kommission] schon einige Überlegungen. Dort wird auch über Offshore-Wind diskutiert, allerdings nur von einzelnen Akteuren.