Die Zerstörung ihres Lebensraums durch den Menschen hat die Population dezimiert, sie stehen auf der Roten Liste. Zu DDR-Zeiten hatten die LPGs hier große, zusammenhängende Flächen geschaffen, die sich effektiv bewirtschaften lassen. Viele Sölle wurden eingeebnet und umgepflügt, doch einige Flächen blieben übersät von kleinen Wasserlöchern. An dreien von ihnen haben jetzt die Moorfrösche das Sagen. Rund um die Sölle stehen Randstreifen, sechs Meter breit, auf denen Sämaschine, Dünger und Pestizide tabu sind. Mit einem Crowdfunding auf dem Naturschutz-Marktplatz Agora Natura sucht Ringenberg Unterstützer, die sich an den Kosten dafür beteiligen, dass er acht Hektar Fläche aus der Nutzung nimmt.
Die Moorfroschinseln haben das Denken des konventionell wirtschaftenden Landwirts verändert. „Es macht Spaß, gezielt etwas für die Natur zu tun“, erzählt er. Er freut sich an den Wildbienen und Hummeln, die dort unterwegs sind. Und es sei auch gut, mit Naturschützern, anderen Landwirten und Landbesitzern gemeinsame Lösungen zu finden. Auch wenn in dieser Gegend jeder Landwirt als verdächtig gilt, der mit den Grünen redet.
Für die Moorfrösche lief es dieses Jahr nicht gut, erzählt Nathalie Soethe. Viele Kleingewässer und Gräben seien ausgetrocknet, auf freier Fläche habe sie keine Frösche mehr gefunden. „Ein Trauerspiel“, seufzt sie. Umso mehr müsse man darüber nachdenken, wie die Böden feucht bleiben. Sonst verschwänden nicht nur die Moorfrösche, sondern mit ihnen auch die Kraniche, die Insekten und die Wildkräuter.