In Issum am Niederrhein treten vier neue Windräder an die Stelle von neun älteren, die nach mehr als 20 Jahren abgebaut wurden.
Von Volker Kühn
28.600 Windräder mit zusammen fast 62 Gigawatt stehen in Deutschland an Land. Mittelfristig plant der Bund mit 115 Gigawatt. Muss sich die Zahl der Windräder also fast verdoppeln?
Könnte man meinen, ist aber nicht so. Denn in Deutschland werden nicht nur neue Windräder aufgestellt, sondern auch alte abgebaut, im Schnitt nach 22 Jahren.
Diese Altanlagen sind kleiner und haben eine geringere Leistung als moderne. Werden sie durch Windräder der neusten Generation ersetzt, im Fachjargon Repowering genannt, erreicht man folglich mit weniger Turbinen eine höhere Kapazität.
Das zeigt ein Blick auf den jüngsten Bericht zum „Status des Windenergieausbaus an Land“, den die Deutsche WindGuard im Auftrag von BWE und VDMA Power Systems vorgelegt hat:
- Demnach ging die Gesamtzahl der Windräder im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück, konkret: von 28.638 Ende 2023 auf 28.611 am 30. Juni dieses Jahres.
- Zeitleich stieg die Kapazität allerdings um von 60,99 auf 61.92 Gigawatt.
Die Angst vor einer „Verspargelung“ der Landschaft sei daher unbegründet, erklärte BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek. Ihr Vorgänger Hermann Albers sprach 2022 gegenüber EnergieWinde von bis zu 35.000 Windrädern, die in Deutschland für eine Vollversorgung mit Erneuerbaren nötig seien.