Schicksalswahl: Von der nächsten Bundesregierung hängt es ab, ob Deutschland seine in Paris gemachten Zusagen einhält.
Von York Schaefer
Die gute Nachricht vorweg: Alle Parteien bis auf die AfD widmen in ihren Wahlprogrammen lange Passagen der Klimapolitik und bekennen sich zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens von 2015. Doch nun schon das Aber: Kein Wahlprogramm genügt, um die nötigen CO2-Reduktionsziele bis 2030 vollständig zu erreichen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das DIW Econ, eine Tochter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, im Auftrag der Stiftung Klimaneutralität durchgeführt hat und die heute in Berlin vorgestellt wurde.
„Wir sind der Auffassung, dass die Öffentlichkeit ein Recht darauf hat, von unabhängiger Seite zu erfahren, ob die von den Parteien vorgeschlagenen Maßnahmen geeignet sind, die Klimaziele zu erreichen“, teilten die Gründer der Stiftung Klimaneutralität, Rainer Baake und Bernhard Lorentz, mit.
„Klimaschutz ist das zentrale Thema der kommenden Regierung. Zur Erfüllung der Klimaziele sind umfassende Maßnahmen erforderlich, die derzeit kaum eine Partei ausreichend im Wahlprogramm adressiert“, sagte Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am DIW, bei der Vorstellung der Studie in der Bundespressekonferenz.