2021 wurden so viele Windräder auf See gebaut wie nie zuvor. Zusammen kommen sie auf eine Kapazität von 21,1 Gigawatt. 80 Prozent des Neubaus gingen auf das Konto von China, wo auch diese Umspannstation steht. Chinas Gesamtkapazität liegt damit bei fast 28 Gigawatt, wie aus dem aktuellen Jahresbericht des Global Wind Energy Council (GWEC) hervorgeht. Zum Vergleich: In Europa hat die Branche gut drei Jahrzehnte gebraucht, …
... um auf diese Kapazität zu kommen. Während in Deutschland 2021 nicht ein einziges Offshore-Windrad hinzukam, machten andere europäische Länder durchaus Fortschritte beim Ausbau der Stromerzeugung auf See. Neu auf der Landkarte der Offshore-Wind-Länder ist Norwegen, wo dieses schwimmende Windrad (Floating-Wind) in Betrieb ging. Auch Großbritannien, Dänemark und die Niederlande schlossen neue Windparks an. Insgesamt …
… stieg die Zahl der Länder mit eigenen Offshore-Windparks damit auf 18 – auch wenn manche davon nur über Einzelanlagen oder Prototypen verfügen. In Ländern wie Vietnam muss zudem eher von Nearshore-Windrädern gesprochen werden, da die dortigen Parks unmittelbar vor der Küste liegen. Wie die Infografik zeigt, erreichte kein zweiter Markt auch nur ansatzweise die Dynamik von China. Das gilt nicht allein für den Ausbau auf See. Auch an Land …
… führt China das Ranking mit großem Abstand an. Dahinter folgen die USA – diese Windräder stehen auf Hawaii – und Deutschland. Hierzulande sind es vor allem die komplizierte Genehmigungspraxis sowie Abstandsregelungen, die den Ausbau der Windenergie in den vergangenen Jahren ausgebremst haben. Die Ampelregierung hat allerdings angekündigt, für neuen Schwung sorgen zu wollen. Überraschend kommt für viele sicherlich, …
… dass auch Länder weit vorn im Ranking der Windenergie auftauchen, die man nicht auf Anhieb mit ehrgeizigem Klimaschutz in Verbindung bringen würde. Dazu zählen vor allem Brasilien und Indien. Beide Märkte hatten zuletzt stark mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen. Branchenkenner trauen ihnen in den kommenden Jahren allerdings viel zu. Auch wenn die Windenergie insgesamt auf das zweitbeste Jahr ihrer Geschichte zurückblickt, …
… genügt das derzeitige Ausbautempo nicht für das 1,5-Grad-Ziel, wie das GWEC konstatiert. Vielmehr müsse es sich bis 2030 vervierfachen. Dazu wiederum müssten Hindernisse aus dem Weg geräumt werden wie gestörte Lieferketten, Handelsschranken und komplizierte Genehmigungsprozesse. Hoffnung setzt die Branche unter anderem auf Schwellenländer, in denen Windräder viele Regionen erstmals überhaupt elektrifizieren könnten – hier etwa in Kenia.