Offshore-Windrad mit Elektrolyseur (Visualisierung): Der auf See erzeugte Wasserstoff könnte per Pipeline ans Festland kommen.
Von Daniel Hautmann
Wasserstoff soll im Energiemix der Zukunft eine Schlüsselrolle spielen. Das Gas ist ein vielseitig einsetzbarer Energieträger: Es soll Wind- und Solarstrom speichern und so Dunkelflauten den Schrecken nehmen. Es soll industrielle Prozesse umweltfreundlicher machen. Genauso das Heizen und den Verkehr.
Mit der Nationalen Wasserstoffstrategie hat die Bundesregierung die Weichen gestellt. Bis 2030 rechnet sie mit einem jährlichen Bedarf von bis zu 130 Terawattstunden. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr lag der Bedarf bei 55 Terawattstunden. Und auch wenn manche Studien die Zahlen für zu hoch angesetzt halten, da sich viele Prozesse auch ohne den Umweg über Wasserstoff direkt per Grünstrom elektrifizieren ließen, steht doch fest: Ohne Wasserstoff, chemische Formel H2, wird es nicht gehen. Das Gas besitzt viel Energie, verbrennt sauber, kann gut transportiert werden und lässt sich über lange Zeit zuverlässig lagern.
Um den Bedarf zu decken, will die Bundesregierung einen Großteil importieren. Immerhin ein Drittel soll aber auch in Deutschland produziert werden. Meist wird dazu überschüssiger Windstrom ins Spiel gebracht. Die Idee klingt einleuchtend: Statt die Turbinen abzuregeln, wenn sie mehr Strom erzeugen, als das Netz verkraftet, soll er in Elektrolyseuren zur Herstellung von Wasserstoff genutzt werden.