Fotostrecke: Wasserkraft in Norwegen

  • Search05.11.2015

Fjorde, Stauseen, Pumpspeicher

Bevor Norwegen seine gigantischen Öl- und Gasvorräte entdeckt hat, war Wasserkraft das Rückgrat seiner Industrie. Eine fotografische Tour durch Geschichte und Gegenwart der Technologie.

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    Blau, so weit das Auge reicht: Der Blåsjø-Stausee ist einer von insgesamt 16, die zum Ulla-Førre-Kraftwerk gehören. Ihr Wasser könnte Deutschland fünf Tage lang mit Strom versorgen – oder deutschen Ökostrom speichern.

    Blau, so weit das Auge reicht: Der Blåsjø-Stausee ist einer von insgesamt 16, die zum Ulla-Førre-Kraftwerk gehören. Ihr Wasser könnte Deutschland fünf Tage lang mit Strom versorgen – oder deutschen Ökostrom speichern.

    Viel Niederschlag, steile Gefälle: Die Bedingungen in Norwegen sind ideal für die mehr als 300 Kraftwerke. Auch das Wasser des Vøringsfossen – fließt in ein Kraftwerk. Seine Höhe von 183 Metern erahnt man, wenn man das winzige Hotel oben an der Felskante

    Viel Niederschlag, steile Gefälle: Die Bedingungen in Norwegen sind ideal für die mehr als 300 Kraftwerke. Auch das Wasser des Vøringsfossen – fließt in ein Kraftwerk. Seine Höhe von 183 Metern erahnt man, wenn man das winzige Hotel oben an der Felskante sieht.

    Gewaltige Staumauern wie die des Sysen-Damms auf diesem Bild halten das Wasser in den Stauseen zurück. Das Baumaterial stammt oft auf Straßentunneln, die vor allem im fjordreichen Westnorwegen zu Hunderten in den Fels gesprengt wurden.

    Gewaltige Staumauern wie die des Sysen-Damms auf diesem Bild halten das Wasser in den Stauseen zurück. Das Baumaterial stammt oft auf Straßentunneln, die vor allem im fjordreichen Westnorwegen zu Hunderten in den Fels gesprengt wurden.

    Auch der Oddatjønn-Damm besteht aus solchen Felsen. Er begrenzt den Blåsjø, den zehntgrößten See des Landes. Im menschenleeren norwegischen Hochland gibt es viel Platz für Stauseen. Im dichtbesiedelten Mitteleuropa könnten derart große Projekte nicht real

    Auch der Oddatjønn-Damm besteht aus solchen Felsen. Er begrenzt den Blåsjø, den zehntgrößten See des Landes. Im menschenleeren Hochland gibt es viel Platz für Stauseen. Im dichtbesiedelten Mitteleuropa wären so große Projekte nicht möglich.

    Der Oddatjønn-Damm liegt gut 1000 Meter über dem Meeresspiegel. Das Wasser schießt von hier durch bis zu zehn Meter breite unterirdische Tunnel in die Wasserkraftwerke von Ulla-Førre. Es kann von dort aber auch zurück in den See gepumpt werden.

    Der Oddatjønn-Damm liegt gut 1000 Meter über dem Meeresspiegel. Das Wasser schießt von hier durch bis zu zehn Meter breite Tunnel in die Wasserkraftwerke von Ulla-Førre. Es kann von dort aber auch zurück in den See gepumpt werden.

    Tief im Inneren des Bergs liegt die gewaltige Kammer des Kraftwerks Kvilldal, 100 Meter lang, 20 Meter hoch. Die zylindrischen Aufbauten gehören zu den Turbinen. Gemeinsam mit den orange verkleideten Wänden und den gezackten Lichtröhren verleihen sie dem

    Tief im Inneren des Bergs liegt die gewaltige Kammer des Kraftwerks Kvilldal. Die zylindrischen Aufbauten gehören zu den Turbinen. Mit den orange verkleideten Wänden und den gezackten Lichtröhren verleihen sie dem Saal einen futuristischen Eindruck.

    Rund 100 Kilometer nördlich von Kvilldal liegt an den Ausläufern des Hardangerfjords das Wasserkraftwerk Sima. Es ist das zweitgrößte des Landes nach Kvilldal und gehört ebenfalls dem Energieversorger Statkraft. Hier ist einer der Generatoren  zu sehen.

    100 Kilometer nördlich von Kvilldal liegt an den Ausläufern des Hardangerfjords das Wasserkraftwerk Sima. Es ist das zweitgrößte nach Kvilldal und gehört ebenfalls dem staatlichen Energieversorger Statkraft. Hier ist einer der Generatoren zu sehen.

    Reise in die Vergangenheit: Mit dem Kraftwerk Tyssedal am Sørfjord begann in Norwegen das Zeitalter der Wasserkraft. Der neoklassische Bau von 1914 steht für den Anspruch, repräsentative Architektur und Industrie zu verbinden. Heute ist er ein Museum.

    Mit dem Kraftwerk Tyssedal am Sørfjord begann in Norwegen das Zeitalter der Wasserkraft. Der neoklassische Bau von 1914 steht für den Anspruch, repräsentative Architektur und Industrie zu verbinden. Heute beherbergt er ein Museum.

    Die Schaltzentrale: Von hier aus wurde das Wasserkraftwerk Tyssedal gesteuert. Unzählige Knöpfe, Hebel und Uhren sind in die marmorverkleideten Wände eingelassen.

    Reise in die Vergangenheit: Von dieser Schaltzentrale aus wurde das Wasserkraftwerk Tyssedal gesteuert. Unzählige Knöpfe, Hebel und Uhren sind in die marmorverkleideten Wände eingelassen.

    Die Generatoren von Tyssedal waren von 1906 bis 1989 in Betrieb. Sie lieferten Strom für Cyanamid- Karbidfabriken im benachbarten Städtchen Odda und trugen entscheidend zum Aufschwung der Region bei.

    Die Generatoren von Tyssedal waren von 1906 bis 1989 in Betrieb. Sie lieferten Strom für Cyanamid- Karbidfabriken im benachbarten Städtchen Odda und trugen entscheidend zum Aufschwung der Region bei.

    Auch in anderen Landesteilen entstanden Wasserkraftwerke. Dieses Foto von 1918 zeigt den Bau der Rohre für das Kraftwerk Glomfjord, 45 Kilometer nördlich des Polarkreises.

    Auch in anderen Landesteilen entstanden Wasserkraftwerke. Dieses Foto von 1918 zeigt den Bau des Kraftwerks Glomfjord am Polarkreis. Jahrzehnte bevor Norwegen seine Öl- und Gasvorräte entdeckte, war die Wasserkraft das Rückgrat seiner Industrie.

    Synnøve Kvamme: Die Umweltschützer aus Bergen protestiert gegen den weiteren Ausbau der Wasserkraft in Norwegen: Es dürften nicht auch die letzten ungezähmten Flüsse Norwegens reguliert werden.

    Heute deckt das Land seinen Strombedarf fast vollständig aus Wasserkraft. Gegen den weiteren Ausbau regt sich allerdings Protest. Umweltschützer wie Synnøve Kvamme aus Bergen sorgen sich, dass die letzten Flecken unberührter Natur verschwinden.

    Strommast am Hardangerfjord: Umweltschützer protestieren gegen den Ausbau des Stromnetzs in der Region.

    Denn um den Strom zum Verbraucher zu transportieren, sind Hochspannungsleitungen notwendig. Statt die Trassen durch die Wildnis zu führen – wie hier am Hardangerfjord – kämpfen Umweltschützer dafür, Unterseekabel durch den Fjord zu verlegen.

    Nahe dem Wasserkraftwerk Kvilldal entsteht derzeit eine neue Umspannstation. In mehreren Regionen des Landes muss das Netz ausgebaut werden, um Norwegen über geplante Unterseekabel mit Deutschland und Großbritannien zu verbinden.

    Nahe dem Wasserkraftwerk Kvilldal entsteht derzeit eine neue Umspannstation. In mehreren Regionen des Landes muss das Netz ausgebaut werden, um Norwegen über geplante Unterseekabel mit Deutschland und Großbritannien zu verbinden.

    Storglomvass-Damm im Schnee: Norwegens Stauseen und Deutschlands Offshore-Windparks werden per Kabel verbunden.

    Norwegische Wasserkraft kann Ökostrom-Schwankungen in Zentraleuropa ausgleichen. Umgekehrt können Stromüberschüsse von dort genutzt werden, um die Wasservorräte in Norwegens Stauseen zu schonen. Im Foto: der verschneite Storglomvass-Damm.

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