Schwimmende Solaranlage in China: Weltweit arbeiten Unternehmen daran, das Potenzial der Sonnenstromerzeugung auf dem Meer zu erschließen.
Von Peter Ringel
Schwimmende Solarmodule zwischen Offshore-Windrädern – diese Idee hat aus gleich mehreren Gründen Charme. Zum einen stünden auf einen Schlag große Flächen für die Fotovoltaik zur Verfügung, wenn sich Solarparks auf dem Wasser etablieren. Zum anderen ließen sich die teuren Stromnetzanbindungen von Offshore-Windparks effizienter nutzen. Laut dem Übertragungsnetzbetreiber Tennet sind die Leitungen ans Festland im Schnitt nur zu rund 40 Prozent ausgelastet. Werden neben Windrädern auch Solarkraftwerke daran angeschlossen, steigt die Auslastung, wodurch die Kosten pro erzeugter Kilowattstunde Strom sinken.
Die Quellen ergänzen sich: Viel Sonne heißt oft wenig Wind – und umgekehrt
Von „hybriden Energieparks“ ist in der Fachwelt die Rede. Sie bringen auch aus meteorologischer Sicht Vorteile mit sich, erklärt Wilfried van Sark, Professor an der Universität Utrecht, im EnergieWinde-Gespräch: „Historische Wetterdaten zeigen eine negative Beziehung zwischen dem Stromertrag von Wind und Sonne.“ Heißt: Bei starkem Wind ist der Solarertrag oft niedrig, bei einer Flaute dagegen hoch. Die beiden Energiequellen ergänzen sich also. Ohne in zusätzliche Stromleitungen zu investieren, könnten hybride Parks mehr Ökostrom an Land bringen.