Balkonkraftwerk, Mini-PV-Anlage, Stecker-Solargerät – es gibt viele Namen für die kleinen Fotovoltaikanlagen, die auch Mietern und Wohnungseigentümern ohne Zugriff auf das Hausdach die Möglichkeit geben, eigenen Strom zu erzeugen. Die Geräte bestehen aus einem oder zwei Modulen, die über ein Kabel mit einer normalen Haushaltssteckdose (Schuko) oder einem Spezialstecker (Wieland) verbunden werden. Sie können ...
... an der Balkonbrüstung montiert werden, auf einem Schrägdach, dem Flachdach einer Garage oder Laube oder an einer Außenwand. Genauso ist es möglich, sie im Garten oder auf der Terrasse aufzustellen. Wichtig ist ein sonniger Aufstellort, idealerweise nach Süden ausgerichtet. Die Anlagen sind für den Eigenverbrauch gedacht, nicht zur Einspeisung von Strom ins öffentliche Netz. Erzeugen sie allerdings mehr Strom als die Elektrogeräte im Haushalt ...
... verbrauchen, fließt der Überschuss dennoch ins Netz. Da herkömmliche Stromzähler, sogenannte Ferraris-Zähler, meist keine Rücklaufsperre besitzen, würden sie sich in diesem Fall rückwärts drehen. Der Netzbetreiber tauscht sie daher durch einen modernen Zähler aus. Dafür darf er nach Angaben der Verbraucherzentrale keine Kosten in Rechnung stellen. Stecker-Solargeräte haben in der Regel eine Leistung von bis zu 600 Watt. Damit ...
... sind sie deutlich kleiner als herkömmliche PV-Anlagen auf Privathäusern, die eine Leistung von 20 Kilowatt haben können. Dennoch zahlt sich der Einsatz von Balkonkraftwerken aus. Geräte mit 300 Watt liefern an einem guten Aufstellort rund 200 Kilowattstunden im Jahr, die ansonsten vom Stromversorger bezogen werden müssten. Bei einem Strompreis von 35 Cent je Kilowattstunde ließen sich so 70 Euro sparen. Geht man von einem Modulpreis von ...
... 500 Euro aus, macht sich der Kauf also nach gut sieben Jahren bezahlt. In Deutschland boomt der Verkauf von Stecker-Solargeräten. Bundesweit erzeugen knapp 190.000 Geräte Strom. Zusammen kommen die kleinen Anlagen auf eine Leistung von etwa 66 Megawatt. Zum Vergleich: Ein modernes Windrad an Land leistet rund fünf Megawatt. Wegen der hohen Nachfrage, sind die Geräte derzeit allerdings in vielen Shops ausverkauft. Die Module ...
... stammen häufig aus Asien. Diese Balkonkraftwerke sind an einem Mietshaus in der koreanischen Hauptstadt Seoul befestigt. Es gibt allerdings auch europäische Hersteller. Die HTW Berlin bietet online einen Stecker-Solar-Simulator an, mit dem sich Kosten und Erträge individuell errechnen lassen. Einige Städte und Gemeinden fördern den Kauf von Stecker-Solargeräten mit mehreren Hundert Euro.