Vergangenheit trifft Zukunft: Am Rande des Kohletagebaus Garzweiler stehen Windräder.
Von Daniel Hautmann
Brokdorf, Gundremmingen 2, Grohnde: Zum Jahreswechsel gehen drei Atomkraftwerke mit einer Kapazität von zusammen 4,2 Gigawatt vom Netz. Auch für elf Kohlekraftwerke mit insgesamt 4,8 Gigawatt markiert 2021 das Aus. In Summe schrumpft die Kapazität der konventionellen Kraftwerke in Deutschland also um fast neun Gigawatt.
Für die erneuerbaren Energien ist das eine gute Nachricht. Denn sie sollen den wegfallenden konventionellen Strom nach und nach ersetzen. Schon in der Vergangenheit hätten Wind- und Solarparks oft mehr Strom liefern können, als sie tatsächlich ins Netz einspeisten, doch die großen Kohle- und Atomkraftwerke standen ihnen im Weg. Denn im Stromnetz müssen sich Erzeugung und Verbrauch stets die Waage halten, ansonsten drohen Blackouts. Weil aber Kohle- und Atommeiler zu behäbig sind, um ihre Leistung bei Stromüberschüssen kurzfristig zu drosseln, regelten die Netzbetreiber meist Wind- und Solarparks ab.