Welches sind die größten CCS-Projekte in Europa?
Die Abscheidung von CO2 steht am Anfang ihrer technologischen Entwicklung. An Kraftwerken ist weltweit nur eine Handvoll Anlagen in Betrieb. Viele Vorhaben wurden wieder abgesagt, nicht fertiggestellt oder gestoppt, weil deutlich weniger CO2 abgeschieden wurde als geplant.
Trotzdem sorgen CO2-Staubsauger wie die von Climeworks für Aufsehen. Das Schweizer Unternehmen baut auf Island gerade eine zweite Anlage, die bis zu 36.000 Tonnen CO2 im Jahr aus der Luft filtern soll. Für die 100 bis 200 Millionen Tonnen CO2, welche die EU-Kommission jährlich aus der Luft abscheiden will, bräuchte es allerdings Tausende solcher Anlagen.
Für die Speicherung von CO2 gibt es vor allem in den Nordsee-Anrainerstaaten zahlreiche Planungsvorhaben. Dänemark etwa plant das Projekt Greensand, das bis zu 13 Millionen Tonnen des Klimagases speichern soll. Auch Großbritannien und Schweden haben CCS-Projekte angekündigt.
Norwegen will mit einem staatlichen Förderprogramm zum CCS-Vorreiter werden und plant zahlreiche Projekte. Northern Lights zum Beispiel soll bis zu 1,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr per Schiff aus ganz Europa nach Westnorwegen transportieren und dort vor der Küste unterhalb des Meeresbodens speichern.
Noch 2024 werden auch die Niederlande ihr erstes großes CCS-Projekt mit dem Namen Porthos in Rotterdam starten. Die Betreiber rechnen mit rund 2,5 Millionen Tonnen CO2 im Jahr, die in der Nordsee gespeichert werden sollen. Auch im deutschen Wilhelmshaven ist die Produktion von blauem Wasserstoff geplant. Das dabei freiwerdende CO2 wollen die Betreiber nach Norwegen oder Dänemark transportieren.