David Nelles (rechts) und Christian Serrer sind 25, studieren Wirtschaft an der Zeppelin-Universität Friedrichshafen und haben vor zwei Jahren mit „Kleine Gase – Große Wirkung“ im Eigenverlag einen Bestseller zum Klimawandel geschrieben. Jetzt haben sie nachgelegt: In „Machste dreckig – machste sauber“ liefern sie Lösungen für die Klimakrise. Das Buch richtet sich an Entscheider in Politik und Wirtschaft. Denn dort gebe es „jede Menge Missverständnisse und Unklarheiten“ über die Erderwärmung. Ein Gespräch über ideologische Grabenkämpfe in der Energiepolitik, den Umgang mit lautstarken Klimaleugnern und die Frage, wie viel eine mögliche Ampelkoalition bewegen kann, wenn sie schon am Tempolimit scheitert.
Herr Nelles, Sie haben gerade Ihr zweites Klimabuch herausgebracht. Sind Sie und Ihr Ko-Autor Christian Serrer nicht ausgelastet im Studium?
David Nelles: Doch, doch! Das Studium hat ziemlich unter der Arbeit an den Büchern gelitten. Aber das Thema war uns einfach wichtig. Wir haben damit begonnen, weil wir feststellen mussten, dass wir verdammt wenig über die Ursachen und Folgen des Klimawandels wussten. Weil wir aber auch kein Buch finden konnten, dass uns die Sache knapp, anschaulich, laienverständlich und ohne Meinung oder Ideologie erklärt, haben wir uns gesagt: Dann schreiben wir das doch einfach selbst! Dass das Ganze in so viel Arbeit ausarten würde, haben wir damals nicht geahnt. So ist vor zwei Jahren „Kleine Gase – Große Wirkung“ entstanden.
Was sich offenbar ganz gut verkauft hat. Auf dem Cover klebt ein roter „Bestseller“-Aufkleber.
Nelles: Wir haben zum Start 100.000 Exemplare im Selbstverlag gedruckt. Inzwischen hat es sich sogar fast eine halbe Million Mal verkauft.
Wie erklären Sie sich den Erfolg?
Nelles: Offenbar ging es sehr vielen Menschen genauso wie uns: Sie wollten mehr über den Klimawandel wissen, hatten aber keine Lust, dafür ein dickes Fachbuch zu studieren. Unsere Bücher enthalten sehr viele anschauliche Grafiken, die Texte sind kurz und allgemeinverständlich.
Aber trotzdem wissenschaftlich fundiert?
Nelles: Definitiv! Wir haben unsere Texte mit mehr als 100 anerkannten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern abgestimmt, per E-Mail, am Telefon, in Skype-Konferenzen und so weiter. Am zweiten Buch waren sogar mehr als 250 Forscher beteiligt. Viele, denen wir eine Frage gestellt haben, kannten unser erstes Buch schon, das hat uns den Zugang enorm erleichtert. Manche Institutsleiter hatten eigentlich nur zwei Minuten Zeit, haben sich dann aber zwei Stunden für uns genommen. Das war großartig!