Marktfrau in Simbabwes Hauptstadt Harare: Die Klimakrise verschärft die Lage ohnehin benachteiligter Bevölkerungsgruppen.
Von Teresa Kraft
Wenn im November die Klimakonferenz COP 28 beginnt, wird es wie immer schwierig, Fortschritte für den Klimaschutz zu erringen – erst recht für einen feministischen. Die Welt trifft sich diesmal in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Gastgeber sind in Sachen Klimaschutz wenig ambitioniert: „Würden alle Länder den Ansatz der Vereinigten Arabischen Emirate verfolgen, würde die Erderwärmung vier Grad übersteigen“, hat der Climate Action Tracker berechnet, ein wissenschaftliches Konsortium, das die Klimapolitik der wichtigsten CO2-Emittenten bewertet.
Kaum besser steht es um die Ambitionen bei der Gleichstellung. Im Global Gender Gap Report, in dem das Weltwirtschaftsforum einordnet, wie weit ein Land die Lücke bis zur vollständigen Gleichstellung der Geschlechter geschlossen hat, liegen die Emirate auf Platz 68. „Als ich den COP-Präsidenten getroffen habe, war in seiner zehnköpfigen Delegation nur eine Frau“, erzählt Lisa Badum am Telefon. Sie sitzt für die Grünen im Bundestag und ist Mitglied im Unterausschuss für Internationale Klima- und Energiepolitik. Schon die Personalie des COP-Präsidenten selbst gibt wenig Anlass zur Hoffnung: Der Leiter der Klimakonferenz, Sultan Ahmed al-Dschabir, ist im Hauptberuf Chef des staatlichen Ölkonzerns ADNOC.
Wenn also Klimaschutz an sich schon problematisch durchzusetzen ist, warum ihn dann mit einem weiteren Reizthema in Form der Genderfrage verknüpfen?