Der Meteorologe Peter Hoffmann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) beobachtet die Erderwärmung genau. Er arbeitet an Modellrechnungen und Szenarien, die zeigen, wie sich einzelne Regionen infolge des Klimawandels verändern. Im Interview mit EnergieWinde erklärt der 43-Jährige, wie stark die Temperaturen hierzulande bereits jetzt gestiegen sind, warum Hoch- und Tiefdruckgebiete tendenziell immer länger über Deutschland verharren – und was er Klimaskeptikern wie Donald Trump oder in der AfD entgegenhält.
Herr Hoffmann, Forscher weisen regelmäßig darauf hin, dass einzelne Wettererscheinungen nicht eindeutig dem Klimawandel zuzurechnen seien. Gilt das selbst für den Ausnahmesommer 2018?
Peter Hoffmann: Ja, das gilt trotzdem. Der Sommer war zwar wirklich ungewöhnlich, weil er so extrem trocken war und sehr früh begonnen hat. Es ging ja bereits im April los. Aber theoretisch kann es sich bei diesem Sommer genau wie bei jeder anderen Extremwetterlage auch um ein Ereignis handeln, das nur einmal in 100 oder 1000 Jahren auftritt.
Dann war der Hitzesommer kein Hinweis auf den Klimawandel?
Hoffmann: Sagen wir es mal so: Er lässt sich nicht eindeutig darauf zurückführen – aber es gibt zunehmend Signale dafür, dass solche Ereignisse und deren Häufung ohne den Klimawandel nicht mehr zu erklären sind. Zugleich werden diese Ausschläge im Zuge der Erderwärmung wahrscheinlicher.