Mythen der Energiewende

  • Search30.01.2024

Dunkelflaute? Kein Grund zur Panik!

Ja, Wind- und Solarparks sind wetterabhängig. Nein, Blackouts drohen deshalb nicht. Denn Deutschland hat mehr als genug Kraftwerke in Reserve, um Dunkelflauten zu überbrücken. Zur Not auch ohne Importe.

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    Es gibt Zeiten, in denen sich die Sonne tagelang nicht zeigt und kaum ein Lüftchen weht, im Volksmund Dunkelflauten genannt. Die Erneuerbaren in Deutschland liefern dann wenig Strom und die Importmengen steigen: aus dänischen Windparks etwa, aus norwegischen Wasserkraftwerken oder aus französischen Atommeilern. „Seht ihr?“, rufen Energiewende-Skeptiker dann, „wir hängen am Tropf des Auslands.“ Doch das ist falsch.

    Denn Deutschland hat genügend Reserven in der Hinterhand, um auch ohne Importe seinen Strombedarf zu decken. Die Bundesnetzagentur genehmigt die Stilllegung fossiler Kraftwerke nur, wenn sichergestellt ist, dass genügend Kapazitäten vorhanden sind, um Blackouts zu verhindern. Es müssen jederzeit genügend Kraftwerke in Reserve sein.

    Deutschland hat auch in Dunkelflauten mehr als genug Reserven, um seine Stromversorgung ohne Importe aus dem Ausland zu sichern. Infografik: Benedikt Grotjahn

    Im vergangenen Jahr hatte Deutschland am 15. Januar um 11.30 Uhr seinen höchsten Stromverbrauch, wie aus Zahlen von Energy-Charts hervorgeht. Der Bedarf lag bei 75,8 Gigawatt. Zugleich verfügte Deutschland über eine wetterunabhängige Kraftwerkskapazität von 100,8 Gigawatt.

    Dass in Dunkelflauten nicht mehr heimische Kraftwerke angeworfen werden, sondern die Importe aus dem Ausland steigen, hat einen simplen Grund: den Preis: Es ist schlicht günstiger, Strom im europäischen Verbund etwa aus Wasserkraftwerken in den Alpen zu importieren, als teure Gas- oder Kohlekraftwerke in Deutschland hochzufahren.

    Umgekehrt flutet Deutschland in den immer häufiger vorkommenden Zeiten von Stromüberschüssen seine Nachbarländer mit günstigem Ökostrom – und sorgt so auch dort für fallende Preise.

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