Trump-Anhänger erhoffen sich vom alten und künftigen Präsidenten einen Boom der Öl- und Gasindustrie.
Von Volker Kühn
Man tritt Donald Trump sicher nicht zu nah, wenn man seine energiepolitische Agenda auf einen Schlachtruf reduziert: „Drill, baby, drill!“ Er wiederholt ihn seit Jahren, besonders gern in Bundesstaaten, die reich an Kohle, Öl und Gas sind. Unter seiner Führung, so sein Versprechen, werde man der Erde ihre Schätze entreißen und mit billiger Energie einen Boom entfachen.
Tatsächlich hat sich die globale Energiewirtschaft in seiner ersten Präsidentschaft von 2017 bis 2021 auf bemerkenswerte Weise verändert. Allerdings anders, als man meinen könnte.
Es kam nämlich nicht zu einer globalen Renaissance von Kohle, Öl und Gas. Im Gegenteil, die weltweiten Investitionen in fossile Energien sanken in diesen Jahren. Deutlich mehr Geld floss dagegen erstmals in saubere Technologien. 2023 waren es weltweit 1,8 Billionen Dollar gegenüber 1,1 Billionen im fossilen Sektor. Das geht aus dem World Energy Outlook der Internationalen Energieagentur (IEA) hervor.