An eine Krise der Windenergie war noch nicht zu denken, als Rot-Grün unter Kanzler Gerhard Schröder im Jahr 2000 das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) beschloss. Im Gegenteil: Die darin enthaltenen üppigen Subventionen ...
... lösten einen Boom in der Windenergie aus. Hersteller wie Enercon aus Aurich freuten sich über volle Auftragsbücher. Doch wie sehr die junge Branche von der Politik abhängig war, zeigte sich spätestens als unter Schwarz-Gelb ...
... über eine „Strompreisbremse“ diskutiert wurde. Damit wollten die Minister Peter Altmaier (Umwelt, links) und Philipp Rösler (Wirtschaft) 2013 die Kosten der EEG-Umlage begrenzen. In der Folge allerdings ...
... legten zahlreiche Investoren geplante Windparkprojekte auf Eis. Das traf vor allem die Zulieferer hart. Auch Proteste der Beschäftigten und der IG Metall wie hier in Bremerhaven konnten nicht verhindern, ...
... dass Unternehmen wie der Offshore-Fundamenthersteller Weserwind Insolvenz anmelden mussten. Rund 2000 der damals bundesweit 18.000 Jobs in der Offshore-Windenergie gingen verloren. Zu den Opfern der Krise ...
... zählten auch die Siag Nordseewerke in Emden. Zwar fand sich ein Investor, doch der übernahm nur 240 der 750 Mitarbeiter. Und die Leidensgeschichte ging weiter: 2015 und 2018 folgten weitere Insolvenzen der Traditionswerft. Ungeachtet solcher Pleiten ...
... ist die Zahl der Windräder auf See und an Land zwar weiter stark gewachsen. Vor der Einführung eines neuen Genehmigungsverfahrens gab es 2014/15 sogar noch einmal einen Boom. Doch der unklare Kurs ...
... setzt der Branche nach wie vor zu. Die Regierungschefs der Nordländer forderten den Bund daher 2016 dazu auf, den Ausbau erneuerbarer Energien weiter zu forcieren. Doch dieser sogenannte Wismarer Appell ...
... blieb ungehört. Zwar sieht der Koalitionsvertrag der Groko Sonderausschreibungen für Ökostromanlagen vor, die laut Wirtschaftsminister Altmaier noch 2018 umgesetzt werden sollen. Doch die sind nicht in Sicht. Stattdessen ...
... beherrschen Negativschlagzeilen das Bild: Unternehmen wie Enercon, Senvion, Nordex, Carbon Rotec und Powerblades melden Auftragsschwund, Jobabbau oder Werksschließungen. Und die Durststrecke ...
... ist noch nicht überwunden. Ein Grund dafür ist der große Zeitpuffer, den Bürgerwindparks nach dem neuen Auktionsmodell bis zum Bau ihrer Projekte haben. Dadurch versiegt der Auftragseingang bei den Zulieferern. Frühestens ...
... 2020 könnte das Geschäft in Deutschland wieder anziehen, heißt es in der Branche. Um den Verlust weiterer Jobs und die Abwanderung von Know-how zu verhindern, hofft die Windindustrie vor allem auf eins: die Umsetzung der Zusagen aus dem Koalitionsvertrag.