Aktivisten von Attac fordern in Masken von Habeck, Lindner und Scholz das von der Ampel in Aussicht gestellte Klimageld ein.
Von Volker Kühn
Wenn die Spritpreise über Nacht in die Höhe schnellen, kochen an der Zapfsäule die Gemüter hoch. Zuletzt war das zum Jahreswechsel der Fall, als für Diesel und Benzin gut drei Cent mehr pro Liter fällig wurden. Grund war die turnusgemäße Anhebung des CO2-Preises. Seit ihrer Einführung 2021 hat die Abgabe Benzin um knapp 16 Cent verteuert, Diesel um etwas mehr als 17 Cent.
Jahr für Jahr bringt der CO2-Preis dem Staat höhere Einnahmen. Allein 2024 waren es 18,5 Milliarden Euro. Für Verbraucher bedeutet das: Es wird immer teurer, CO2 in die Luft zu blasen. Wissenschaftler halten die Abgabe deshalb für eines der effektivsten Klimaschutzinstrumente überhaupt. Sie helfe nachweislich, die Emissionen zu verringern.
Doch für ärmere Haushalte wird die Abgabe auf Erdöl, Kohle, Erdgas und andere fossile Brennstoffe zunehmend zur Belastung. Denn wer wenig Geld in der Tasche hat, den schmerzt jeder Euro, den er zusätzlich für seine Gasheizung oder an der Tankstelle bezahlen muss.
Der CO2-Preis ist effektiv – aber er trifft arme Menschen härter als reiche
In seiner derzeitigen Form gefährde der CO2-Preis daher den gesellschaftlichen Rückhalt für die Energiewende, warnen Forscher. Klimaschutz drohe zum Elitenprojekt zu werden, zu etwas, das man sich leisten können muss. Denn die Abgabe belastet Haushalte mit geringen Einkommen ungleich stärker als reiche. Schließlich geben sie einen höheren Anteil ihres Einkommens für essenzielle Posten wie Energie und Mobilität aus als vermögende.