Windräder im Odervorland: Erneuerbare Energiequellen wie Wind- und Solarparks haben einen unschlagbar hohen Wirkungsgrad.
Von Volker Kühn
Wenn künftig Millionen von Elektroautos auf unseren Straßen fahren und zugleich Millionen von Wärmepumpen unsere Wohnungen heizen – steigt dann der Energieverbrauch?
Intuitiv beantworten das viele mit Ja. Man liest schließlich immer wieder vom gewaltigen Strombedarf, den die Verkehrswende und die Wärmewende mit sich bringen. Und es stimmt ja auch: Deutschlands Stromverbrauch wird in Zukunft höher liegen als heute. Oft ist sogar von einer „Ökostromlücke“ die Rede, weil der Ausbau der Erneuerbaren zu langsam vorankommt. Je nachdem, welche Annahmen die Forscher zugrunde legen, kommen sie auf einen Bedarf von 650 bis knapp 900 Terawattstunden im Jahr 2030. Heute liegt der Verbrauch bei nicht einmal 600 Terawattstunden.
Doch der steigende Strombedarf ändert nichts daran, dass der Energieverbrauch insgesamt, also über alle Sektoren hinweg betrachtet, sinken wird – so wie tendenziell seit Jahren schon. Nach Zahlen des Umweltbundesamts kam Deutschland 2022 auf einen Verbrauch von knapp 11,8 Petajoule. Das ist fast ein Viertel weniger als noch 1990.