Von Daniel Hautmann
Mit Baden-Württembergs Landeshauptstadt Stuttgart verbindet man alles außer Windkraft. Stuttgart steht für das Automobil. Für Daimler, Porsche, Bosch. Für Spätzle, Kehrwoche und Cleverle. Und doch ist die Metropole im Süden die Wiege der modernen Windkraft. Mit ihr untrennbar verbunden ist ein Name: Ulrich Hütter.
Der österreichisch-deutsche Ingenieur und Hochschullehrer wendete als erster die Prinzipien der Aerodynamik auf Windkraftflügel an. Als weltweit erster baute er Rotorblätter aus Kunststoff. Mit diesen Entwicklungen legte er den Grundstein für die Leistungsfähigkeit der heutigen Windturbinen.
Doch der Reihe nach. Geboren wurde Ulrich Hütter 1910 in Pilsen, als Sohn eines Architekten. Aufgewachsen ist er in Salzburg, wo er auch das Abitur ablegte. Im Anschluss ging er nach Wien, um an der Technischen Hochschule Maschinenbau zu studieren. Seine Freizeit verbrachte er beim Segelfliegen.
Hütter bewies Talent – sowohl beim Konstruieren von Fluggeräten, als auch im Cockpit. Noch ehe er sein Studium in Wien beendet hatte, fing er bei der Schempp-Hirth Flugzeug GmbH in Kirchheim/Teck bei Stuttgart als Konstrukteur an. Der Job brachte ihm nicht nur gutes Geld, sondern ermöglichte es ihm auch, sein Studium der Luftfahrttechnik an der Hochschule Stuttgart mit Diplom zu beenden.