Badestrand auf Borkum: Bald könnte eine Bohrplattform die Aussicht trüben.
Von Kathinka Burkhardt, Borkum
Die Wellen rauschen, Möwen kreischen, in Hinni’s Strandoase genießen die Gäste den Blick auf eine Sandbank voller Seehunde – Urlaubsstimmung auf Borkum. Doch 20 Kilometer weiter draußen könnte bald ein Stahlungetüm die Aussicht trüben. Das Energieunternehmen One-Dyas will dort nach Erdgas bohren. Bei gutem Wetter wären die Anlagen und ihre Rauchschwaden mit bloßem Auge erkennbar. Hineingebaut in den Sonnenuntergang, eine Horrorvorstellung für viele Borkumer.
„Es wäre eine Katastrophe, wenn vor unserer Insel Gas gefördert würde“, sagt Wattführer Peter de Buhr im Gespräch mit EnergieWinde. Zweimal täglich zieht er mit Urlaubern hinaus in den Schlick, er ist mit dem sensiblen Lebensraum von Wattwurm und Herzmuschel bestens vertraut. „Wir haben hier durch den Meeresspiegelanstieg ohnehin als Erste mit dem Klimawandel zu tun“, klagt er. Die Gasförderung vor der Haustür würde zusätzlich dazu beitragen.
„Wenn den Politikern auf Landes- und Bundesebene ein Nationalpark wie das Wattenmeer und dessen Status als Weltkulturerbe so egal sind, kann man den Klimaschutz auch sein lassen“, sagt de Buhr.